Von Brigitte Bunk
Binswangen - Die Binswanger Radwegunterführung ist fertig. Seit Anfang September können die Radler von Binswangen her kommend sicher unter der Umgehungsstraße hindurch fahren und ihren Weg Richtung Höchstädt, Dillingen oder in die andere Richtung nach Wertingen fortsetzen.
Lange hat es gedauert, bis der Ausbau endlich genehmigt wurde. Bürgermeister Anton Winkler: "Wegen zu geringer Befahrung der Straße wurde der Bau einer Unterführung ursprünglich abgelehnt." Nachdruck erhielt die Forderung erst durch den tragischen Unfall am Gieseweg - und der Aktion der WZ, bei der viele Binswanger Eltern ihre Gründe deutlich machten, warum der Radüberweg an der Binswanger Einfahrt zur Staatsstraße 2033 ebenso gefährlich sei wie der Übergang am Gieseweg.
Dann musste abgewartet werden, bis die Hauptstraße fertig gestellt war, weil der Verkehr während der Bauzeit durch den Ort umgeleitet wurde.
Am 28. Juli ging es dann definitiv los mit dem Baustellenaushub in der Wiese neben der Umgehungsstraße bei der Gumpp&Maier GmbH, wo in den folgenden Wochen die Radwegunterführung von der Firma Vitus Rieder aus Bissingen hergestellt wurde. Erst ab dem 5. August wurde die Umgehungsstraße gesperrt, denn der Aushub der Straße begann. Mit dem Baggerunternehmer Martin Vihl war auch eine Binswanger Firma mit einbezogen.
Am Montag, 11. August, konnte das Bauwerk an den richtigen Platz verschoben werden. Die Zuschauer, die bereits morgens um acht vor Ort waren, um dieses nicht alltägliche Geschehen mitzuerleben, waren erst mal verwundert, letztendlich schwer beeindruckt. Denn es war keine riesige Maschine vor Ort, sondern nur ein unscheinbares Gerät, welches mittels hydraulischen Pressen den tonnenschweren Koloss Zentimeter für Zentimeter über teflonbeschichtete Stahlplatten vorwärts schieben sollte. Nach vielen Vorbereitungen begann das Schauspiel um halb zwei Uhr nachmittags dann tatsächlich, und um 18 Uhr stand die Radunterführung an ihrem Platz. Nun konnte das Unternehmen Thannhauser & Ulbricht die Straße wieder herstellen.
Vorteil dieser Lösung war, dass der Verkehr nur für etwa zwei Wochen durch das Dorf geleitet werden musste, und das war auch gut so, da die Verkehrsbelastung mit bis zu 10000 Fahrzeugen täglich nicht zu unterschätzen war. Auch Raser, einer davon mit einem Tempo von 105 Stundenkilometern, wurden von der Geschwindigkeitsmessanlage erfasst, die in dieser Zeit an der Hauptstraße installiert war.
Am 22. August wurde die Umgehungsstraße wieder für den Verkehr freigegeben, der Tunnel war zwei Wochen später frei befahrbar. Den Abschluss machte der Binswanger Baggerunternehmer Josef Mair, der dem Gelände um die Unterführung sein endgültiges Aussehen gab.
Welche Maßnahme ist als nächstes geplant? Anton Winkler bestätigt: "Im Zuge der Dorferneuerung wird die Bauernstraße und der Kirchplatz umgestaltet, und in Abstimmung mit dem Straßenbauamt die Römerstraße erneuert." Dabei wird die notwendige Kanalsanierung gleich mit durchgeführt. Der Durchgangsverkehr Richtung Günzburg muss nur bei der Baustelle in der Römerstraße umgeleitet werden, aber einen konkreten Termin gibt es für all diese Maßnahmen noch nicht.
Quelle (Augsburger Allgemeine vom 03.10.2008)